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Teich im Winter

Die Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist der Star und gleichzeitig die Namensgeberin für das EU-LIFE-Projekt. Der Name BOVAR setzt sich nämlich aus den Anfangsbuchstaben des wissenschaftlichen Names der Gelbbauchunke – Bombina variegata – zusammen.

Der gelb-schwarze Bauch gibt der Gelbbauchunke ihren Namen (Foto: Christoph Petersen)

Aussehen: Schon durch ihre herzförmigen Pupillen wirkt diese Art sehr sympathisch, doch nicht nur das: Die Gelbbauchunke ist eine typische Pionierart in dynamischen, strukturreichen Lebensräumen. Sie wird bis zu 5 cm groß und hat eine dunkelgraubraun gefärbte warzige Oberseite. Die charakteristischen Merkmale dieses Froschlurchs sind das individuelle gelb-schwarze Bauchmuster und die herzförmigen Pupillen.

Lebensraum: Die Gelbbauchunke kommt nur in Europa vor. Dort bewohnt sie überwiegend das Berg- und Hügelland. In Deutschland leben rund 1/3 aller existierenden Individuen und dennoch ist die Gelbbauchunke auch hierzulande stark bedroht. Sie ist laut den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien eine “streng zu schützende Art” und es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen. Laut deutschem Bundesnaturschutzgesetz ist die Gelbbauchunke “streng geschützt” und sie wird in der Roten Liste als “stark gefährdete” Art geführt.

Gelbbauchunken sind sehr eng an Gewässer gebunden, ursprünglich waren sie in Bach- und Flussauen, wie dem Leine- und Weser-Berg-Land, zu Hause. Dort entstanden immer wieder neue Kleingewässer und Andere trockneten aus. Man spricht dann auch von dynamischen Lebensräumen, da der Wasserhaushalt im Jahresverlauf schwankt. Da die Menschen mittlerweile viele Bereiche trocken gelegt haben und Flüsse begradigt wurden, lebt die Gelbbauchunke heute in Sekundärhabitaten wie Steinbrüchen, oder Truppenübungsplätzen. Hier sorgt der Mensch für die Dynamik, zum Beispiel in dem Panzer, oder Traktoren, tiefe Furchen in die Landschaft fahren. Gelbbauchunken sind außerdem wärmeliebend und man findet sie daher an gut besonnten Gewässern. Diese sollten nicht zu tief sein und möglichst frei von anderen Amphibien, oder gar Fischen. Land kriechen Gelbbauchunken in feine Spalten, oder sie suchen sich Verstecke unter Steinen, oder Totholz. Dorthin ziehen sie sich auch zur Winterruhe zurück.

Nahrung: Gelbbauchunken ernähren sich von Insekten, wie Käfern, Fliegen, Ameisen und Mückenlarven. Auch kleine Spinnen stehen auf dem Speiseplan. Anders als Frösche können Unken ihre Zunge übrigens nicht herausschleudern und damit Beute fangen. Stattdessen lauern die gut getarnten Jäger verharrungslos und überbrücken die letzte Distanz mit einem kleinen Satz.

Fortpflanzung: Die Gelbbauchunke ist eine Pionierart, die Lebensräume mit als erste besiedelt. Daher hat sie ganz besondere Ansprüche. Die Paarungszeit beginnt etwa im Mai und kann bis August andauern. Männchen rufen im Wasser um Weibchen anzulocken und diese legen nach erfolgreicher Paarung 2-35 Eier an untergetauchte Pflanzenteile, wie Gräser, oder Stöcke.

Paarungsrufe der Gelbbauchunke

Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen aus den Laichbällchen kleine Kaulquappen. Die Wassertemperatur der Laichgewässer spielt eine wichtige Rollte ihre Entwicklung. Je nach Temperatur entwickeln sich die Quappen unterschiedlich schnell, im besten Fall (ideal sind ca. 25 ° Celsius) haben sie bereits nach 4-6 Wochen die Metamorphose abgeschlossen.

„Kahnstellung“ einer Gelbbauchunke.

Mit zunehmendem Wachstum werden die Gelbbauchunken auch immer wehrhafter. Während junge Unken noch auf dem Speiseplan von Vögeln stehen, können ausgewachsenen Exemplare ein Hautgift absondern, welches Fressfeinde fernhalten soll. Wenn sich eine Unke bedroht fühlt, dreht sie sich auf den Rücken und macht ein extremes Hohlkreuz, sie geht in die sogenannte “Kahnstellung” und beginnt das Peptidhormon Bombesin über die Schleimhäute der Haut zu verteilen.

Europäischen Verbreitungsgebiet der Gelbbauchunke (Quelle: IUCN)
Verbreitungsgebiet der Gelbbauchunke in Deutschland (Quelle: BfN)
Auf der Oberseite haben Gelbbauchunke, wie Kröten, viele Warzen auf der Haut (Foto: Christoph Petersen)
Gelbbauchunke kurz vor der Auswilderung (Foto: Christoph Petersen)
Eine junge Gelbbauchunke sitzt am Übergangsbereich von Land und Wasser (Foto: Christoph Petersen)
Herzförmige Pupillen der Gelbbauchunke (Foto: Kerstin Hinze)

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