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Frühjahrsputz der Nistkästen
Mit den steigenden frühlingshaften Temperaturen werden auch die Vögel immer aktiver und man hört bereits überall Gezwitscher auf dem Gelände des Schulbiologiezentrums. Wir konnten sogar schon die ersten Meisen bei der Balz beobachten. Das bedeutet, dass der Nestbau und die Paarungszeit nicht mehr weit entfernt sind und es höchste Zeit ist, noch einmal aufzuräumen, bevor die neuen Bewohner die Nistkästen beziehen. Die Vögel sind nämlich nicht selbst in der Lage, das alte Nest zu entfernen und bauen einfach ein neues Nest darüber, wodurch die Küken leichter für Fressfeinde zu erreichen sind. Zudem fördert das Saubermachen der Kästen das Einziehen neuer Vögel und beugt Parasiten wie Vogelflöhen und Milben vor.
Daher machten wir uns mit Leiter, Masken, Handschuhen und Werkzeug sowie Handfeger an die Arbeit, um die rund 15 Nistkästen zu kontrollieren und zu säubern. Die Kästen werden von den Vögeln gut angenommen, denn unsere Kontrolle ergab, dass fast jeder Kasten letztes Jahr besetzt war! Ein einfaches Entfernen des alten Materials und Ausfegen genügt bereits, um den Kasten für die neue Generation vorzubereiten, ganz ohne Chemikalien.
Gelbbauchunken in Ochtersum ausgewildert
Passend zu den Regenfällen der letzten Tage haben wir gestern, am Mittwoch, dem 08.07.2020 im Rahmen von EU-LIFE BOVAR rund 80 Gelbbauchunken freigelassen. Die Aktion erfolgte in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde Hildesheim.
Die Wiederansiedlung erfolgte im Amphibienbiotop Ochtersum, welches Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura – 2000 ist. Hier an der Schwelle vom Bergland zur Börde hat die Gelbbauchunke eines ihrer nördlichsten Vorkommen und somit ist die Stadt Hildesheim dem Schutz dieses kleinen Lurches besonders verpflichtet.
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist streng geschützt und in Niedersachsen vom Aussterben bedroht. Im Amphibienbiotop Ochtersum leben derzeit nur noch wenige Tiere. Nachschub an Jungtieren kommt jetzt aus den Zuchtstationen des NABU Rinteln und des Schulbiologiezentrums Hildesheim.
Ihre natürlichen Lebensräume hatte die Gelbbauchunke – auch Bergunke genannt – in den Bachauen des Berglands. Dort eroberte sie besonnte Feuchtbiotope, die durch Überschwemmungen ständig in Bewegung sind. Durch Hochwasserschutz und intensive Landnutzung sind diese dynamischen Lebensräume weitgehend verschwunden, und daher findet man die Unke heute vor allem in Tongruben, Steinbrüchen oder Fahrspuren auf Truppenübungsplätzen.
Im Vorfeld wurden vor Ort bereits neue Kleinstgewässer mit dem Bagger ausgehoben und Versteckmöglichkeiten angelegt.
“Die Gelbbauchunke ist eine sogenannten Pionierart. Das heißt, sie besiedelt als eine der ersten Arten neue Lebensräume. Wenn wir der Gelbbauchunke helfen, ist das also auch für viele weitere Arten gut”, so Projektmitarbeiter Christoph Petersen.
Nun heißt es hoffen, dass im nächsten Jahr möglichst viele der Tiere wiedergefunden werden. Zur Identifikation wurden dazu die individuellen Bauchmuster vor dem Aussetzen fotografiert.